Äthiopiens reiche Pflanzenvielfalt für die Krebsforschung nutzbar machen

Die Forschung entdeckt das Potenzial der in Äthiopien beheimateten Pflanzen als mögliche Krebsbekämpfer. Eine Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Forschungseinrichtungen in Äthiopien und den USA wirft ein neues Licht auf diese Substanzen.

Die reiche biologische Vielfalt Äthiopiens, das über 6.000 Pflanzenarten beherbergt, umfasst zahlreiche Pflanzen mit bedeutenden medizinischen Eigenschaften. In der traditionellen äthiopischen Medizin werden verschiedene einheimische Pflanzen zur Behandlung von Infektionen bis hin zu Verdauungsproblemen eingesetzt.

Einige bekannte Beispiele sind Moringa stenopetala, die wegen ihrer ernährungsphysiologischen und therapeutischen Vorteile verwendet wird, und Thymus Schimperi, der häufig bei Atemwegserkrankungen und als antimikrobielles Mittel eingesetzt wird. Echinops kebericho, eine weitere einheimische Pflanze, wird traditionell zur Bekämpfung von Infektionen und Entzündungen eingesetzt.

Die Rolle der einheimischen Pflanzen Äthiopiens in der Kräutermedizin

Die moderne Forschung offenbart das Potenzial dieser Pflanzen über ihre traditionelle Verwendung hinaus.

So haben Studien ergeben, dass Moringa stenopetala antioxidative, entzündungshemmende und antidiabetische Eigenschaften besitzt. Thymus Schimperi und andere aromatische Kräuter aus Äthiopien weisen starke antimikrobielle Aktivitäten auf und stellen somit natürliche Alternativen zu synthetischen Antibiotika dar.

Diese Initiative wird von einem gemeinsamen Forschungsteam des Perimeter College der Georgia State University, der Universität Addis Abeba und des Winship Cancer Center der Emory University geleitet und ist ein Eckpfeiler des Carnegie African Diaspora Fellowship Program (CADFP).

Das Projekt widmet sich dem Sammeln und Testen einheimischer Pflanzen, die für ihre medizinischen Eigenschaften bekannt sind. Geleitet wird es von Paulos Yohannes, einem Chemieprofessor und stellvertretenden Dekan für MINT/Forschung am Perimeter College der Georgia State University. Yohannes erklärt, dass afrikanische Ärzte schon seit langem natürliche Produkte verwenden, aber der Mangel an modernen Instrumenten hat ihre Fähigkeit, Forschungsergebnisse zu veröffentlichen, beeinträchtigt.

„Achtzig Prozent der äthiopischen Bevölkerung verwenden traditionelle Medizin, um ihre Krankheiten zu behandeln. Wir wissen, dass diese Pflanzen einen medizinischen Wert haben“, erklärte sie.

Das Carnegie-Stipendium zielt darauf ab, diese Lücke zu schließen, indem es in Afrika geborene Professoren mit afrikanischen Universitäten zusammenbringt, um Forschung und Lehre zu stärken. Nach anfänglichen Erfolgen kehrte Yohannes nach Äthiopien zurück, um die gemeinsame Arbeit fortzusetzen.

Viele moderne Medikamente stammen aus pflanzlichen Chemikalien, die in der Onkologie von entscheidender Bedeutung sind. Die in diesen Pflanzen enthaltenen bioaktiven Chemikalien, wie Flavonoide, Tannine, Curcumin und Resveratrol, haben bekannte Antitumoreigenschaften.

Diese Zusammenarbeit zeigt, wie die Verbindung von traditionellem Wissen mit fortschrittlichen wissenschaftlichen Techniken neue krebsbekämpfende Wirkstoffe hervorbringen kann, die den Weg für innovative Behandlungen und ein umfassenderes Verständnis des Beitrags der Naturmedizin zur Gesundheitsversorgung ebnen.

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